Die Blutstammzellen können direkt aus dem Knochenmark (Knochenmarkentnahme) oder – nach einer Vorbehandlung mit einer hormonähnlichen Substanz – aus dem peripheren Blut gewonnen werden. Durch die Vorbehandlung werden die Blutstammzellen dazu gebracht, aus dem Knochenmark vermehrt in das periphere Blut überzugehen und können aus diesem durch eine Art Blutwäsche (Zellseparation) gezielt gesammelt werden.
Als Spender „neuer“ Stammzellen kommen entweder Geschwister bzw. geeignete nicht verwandte Freiwillige in Frage („allogene“ Spenden) oder auch der Patient selbst, wenn die eigenen Stammzellen von der Erkrankung nicht betroffen sind („autologe“ Spenden).
Die Gewinnung der Stammzellen erfolgt in Heidelberg in der Medizinischen Klinik V des Universitätsklinikums. Die Mitarbeiter des Stammzelllabors führen alle notwendigen Prüfungen und Verarbeitungsschritte durch, um die Blutstammzellen für die Transplantation aufzubereiten oder für eine längere Lagerung in tiefgefrorenem Zustand zu konservieren.
Um aus den mittels Leukapherese oder Knochenmarkentnahme gewonnenen hämatopoetischen Stammzellen ein Transplantat herzustellen, sind verschiedene Bearbeitungsschritte und Prüfungen erforderlich.
Die Bearbeitung der Stammzellpräparate erfolgt unter Reinraumbedingungen nach den strengen Vorgaben der „Guten Herstellungspraxis“ (Good Manufacturing Practice – GMP).
Bearbeitung und Prüfung von Stammzellpräparaten werden von speziell ausgebildeten und geschulten erfahrenen Mitarbeitern durchgeführt. Die Qualität der Präparate wird umfangreich geprüft und überwacht.
In Abhängigkeit vom Therapieplan und der Art der Präparate (autolog oder allogen) werden die Produkte zur sofortigen Anwendung hergestellt oder für die Lagerung über flüssigem Stickstoff tiefgefroren.
Die Stammzellpräparate werden im Stammzelllabor des IKTZ nach den strengen Vorgaben der „Guten Herstellungspraxis“ (Good Manufacturing Practice - GMP) hergestellt. Die Aufarbeitung erfolgt in keimfreien Bereichen in unseren Reinräumen, die im Jahr 2003 in Betrieb genommen wurden und modernsten Standards entsprechen.
Es werden sowohl autologe Stammzelltransplantate (für die Transplantation patienteneigener Stammzellen zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. nach einer Hochdosischemotherapie), als auch allogene Präparate (Stammzellen von verwandten Spendern oder Fremdspendern) hergestellt.
Im Rahmen der Herstellung erfolgt eine umfangreiche Prüfung der Präparate, die unter anderem die Bestimmung des Zellgehalts (einschließlich des Anteils an CD34-Rezeptor positiven Stammzellen) und die mikrobiologische Kontrolle der Präparate umfasst.
Um die Therapie mit den Stammzelltransplantaten möglichst effizient und nebenwirkungsarm zu gewährleisten, können unerwünschte Komponenten entfernt bzw. die Zielzellen (CD34-Rezeptor positive Stammzellen) angereichert werden. Weiterhin kann durch Zusatz spezieller Medien die Lagerungsfähigkeit verbessert werden.
Für eine Langzeitlagerung werden die Zellpräparate nach Zusatz einer Gefrierschutzlösung tiefgefroren und für eine spätere Anwendung in speziellen Lagertanks bei unter –140°C gelagert.